
Leitbild
Entsprechend den Statuten des Trägervereins bietet die Therapeutische Wohngemeinschaft Hofberg erwachsenen Menschen, welche aufgrund psychischer Störungen und Krankheiten nicht mehr oder noch nicht selbstständig leben können, vorübergehend eine fachlich fundierte, stationäre Betreuung.
Betreutes Wohnen und Beschäftigungsplätze als Tätigkeitsgebiete
Die Therapeutische Wohngemeinschaft Hofberg bietet eine überschaubare Anzahl Wohnplätze (Stand 2025: 16 Wohnplätze) mit soziotherapeutischer Begleitung in unterschiedlicher Intensität an, welche rund um die Uhr gewährleistet ist (365 Tage, 24 Stunden).
Ergänzend dazu steht auf dem Hofberg eine interne Tagesstruktur zur Verfügung (Stand 2025: 11 Plätze), deren vielfältiges Beschäftigungsangebot durch ein Kreativatelier in der Stadt Wil ergänzt wird.
Das Angebot der Therapeutischen Wohngemeinschaft Hofberg richtet sich an Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen, welche für die Bewältigung ihres Alltags vorübergehend oder mittelfristig auf eine verbindlich betreute Wohnform (mit oder ohne Beschäftigung) angewiesen sind. Ein Aufenthalt in unserem schönen, naturnah gelegenen Haus mit viel Umschwung und Kleintierhaltung kann ein Gefühl der Ruhe und Sicherheit vermitteln und gute Rahmenbedingungen für Stabilisierung und Entwicklung bieten. Meist erfolgt ein Eintritt nach einem Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik.
Konkrete Zielgruppe bilden erwachsene Frauen und Männer ab 18 Jahren, die sich auf unterschiedlichen Ebenen (u. a. psychische Stabilität, soziale Kompetenzen, lebenspraktische Aufgaben, Tagesstruktur, Beschäftigung) weiterentwickeln wollen und können sowie die Bereitschaft mitbringen, sich auf eine verbindliche Gemeinschaft einzulassen. Die Aufenthaltsdauer liegt üblicherweise zwischen zwei und fünf Jahren. Eine verfügte oder beantragte IV-Rente oder eine verfügte berufliche Massnahme der IV ist in der Regel Voraussetzung für die Aufnahme.
Empowerment, Normalisierung und Integration als Hauptabsichten
Als Therapeutische Wohngemeinschaft Hofberg bieten wir ein geschütztes, verbindlich betreutes Setting an, in dessen Rahmen wir individuelle Entwicklungen begünstigen und gezielt fördern. Gemäss dem Grundgedanken des Empowerments sollen psychisch beeinträchtigte Menschen eigene Potenziale erschliessen können sowie im Rahmen des Möglichen dazu ermutigt und darin begleitet werden, diese selbstverantwortlich und selbstbestimmt zu nutzen und auszubauen.
Im Sinne der Integration von Menschen mit Behinderung in die Gesellschaft und der Normalisierung von Lebensumständen wollen wir dazu beitragen, dass unsere Bewohnerinnen und Bewohner später wieder Lebens-, Wohn- und Arbeitsbedingungen haben, welche den gewohnten Verhältnissen unserer Gesellschaft und Kultur entsprechen oder diesen so nahe wie möglich kommen.
Vorbehaltloser Respekt und Wahrung der Integrität als zentrale Werte
Als Mitarbeitende begegnen wir der Bewohnerschaft auf Augenhöhe. Wir lassen uns als Menschen und Fachpersonen auf Beziehungen mit anderen Menschen ein, stellen aber jederzeit die erforderliche Distanz sicher.
Allen Bewohnerinnen und Bewohnern bringen wir vorbehaltlos Respekt entgegen, wollen deren Integrität gewährleisten und ihnen eine würdevolle Lebensführung ermöglichen; wer auf dem Hofberg lebt und/oder Beschäftigung findet, soll trotz der unerlässlichen Anpassungsleistungen grundsätzlich in Übereinstimmung mit den eigenen Werten, Überzeugungen und Massstäben handeln und sich selbst treu bleiben können.
Generell sollen unsere Bewohnerinnen und Bewohner Selbstverantwortung tragen und ein möglichst selbstbestimmtes Leben führen; im Notfall und in Krisensituationen räumen wir dem Schutz von Leib und Leben jedoch höchste Priorität ein, was vorübergehend Eingriffe in den individuellen Handlungsspielraum legitimieren kann.
Umsetzung im Alltag
Die Inhalte dieses Leitbildes sind allen Mitarbeitenden bekannt und sollen für die tägliche Arbeit mit der Bewohnerschaft handlungsleitend sein. Darüber hinaus dient das Leitbild als Grundlage für die Erarbeitung interner Konzepte und wird in Strategien, Zielen und Massnahmen umgesetzt. Die Wahl der Mittel und Methoden orientiert sich dabei an aktuellen fachlichen Standards (v. a. Sozialpädagogik, Psychiatriepflege, Soziotherapie).
